Schüler(A): Was machst du hier?
Schüler: Das siehst du doch und es geht dich nichts an.
Schüler(A): Und ob mich das was angeht, du kannst doch nicht einfach kiffen, hier neben der Schule!
Schüler: Wieso nicht? Willst du mir etwa sagen, dass du nie die Lust darauf verspürt hast?
Schüler(A): Nein nicht wirklich. Ich verbringe meine Freizeit lieber mit sinnvolleren Tätigkeiten.
Schüler: Ach wirklich? Was für Tätigkeiten denn?
Schüler(A): Sport, mit Freunden raus, Musik spielen und lernen.
Schüler: Lernen?
Schüler(A): Lernen.
Schüler: Hierbei lerne ich auch was.
Schüler(A): Ach ja? Erläutere mir das.
Schüler: Erläutern? Wenn man kifft, musst du wissen, ist man still. Wenn man still ist dann hört man zu, und wenn man zu hört, lernt man.
Schüler(A): Also diese These klingt wirklich interessant, aber wenn man Bücher liest, macht man da nicht dasselbe?
Schüler: Ja da hast du recht, man ist still und lernt, aber man hört nicht zu.
Schüler(A): Wie meinst du das?
Schüler: Du setzt dich hin, lauschst dem Wind, wie er durch die Blätter fegt, hörst den Fluss die Steine schleifen. Du lernst, dass die Natur eine ganz andere Sprache spricht.
Schüler(A): Eine Sprache?
Schüler: Eine Sprache, die alle Menschen auf dieser Welt verstehen sollten.
Schüler(A): Ich verstehe diese Sprache auch, dafür muss ich nicht unbedingt kiffen oder zu hören können, nur lesen. Ich kann diese Sprache in Bilder fassen in meinem Kopf. Ich kann in meinen Gedanken den Wind rauschen lassen, die Briese vorstellen und dabei Gänsehaut bekommen.
Schüler: Das hat was.
Schüler(A): Kiffst du oft alleine?
Schüler: Ja, so kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, ohne dass mich dabei jemand unterbricht. So wie du jetzt gerade.
Schüler(A): Wie viel kiffst du? Die Dosis, die du zu dir nimmst, scheint mir doch ein wenig viel zu sein.
Schüler: Da liegst du falsch, genau die richtige Dosis nehme ich zu mir.
Schüler(A): Wie du meinst, interessant ist es ja schon, was du aufbringst bezüglich Natur und ihre Sprache.
Schüler: Und?
Schüler(A): Aber was bringen dir diese Beobachtungen im Leben?
Schüler: Das gleiche, wie die Bücher dir was bringen. Statt öde Seiten lerne ich die Natur zu lesen und zu verstehen, wie damals die alten Neandertaler.
Schüler(A): Also das Neandertaler gekifft hätten, habe ich nirgends gelesen oder gehört.
Schüler: Weil du eben die Natur nicht lesen kannst.
Schüler(A): Genug von dem lass uns über andere Themen diskutieren. Vom Wohlstand und Armut vielleicht.
Schüler: Nun denn, beginne.
Schüler(A): Stimmst du mir zu wenn ich sage, dass Wohlstand nur die schlimmsten der Schlimmen trifft und Armut für die Guten übrigbleibt?
Schüler: Was ist schon Gut und Böse in Zusammenhang mit diesen zwei Wörtern? Es kommt immer auf den Menschen hinter diesen Worten an.
Schüler(A): Demnach meinst du also, dass ein armer Schlucker auch böse werden und sich zu einen Kriminellen entwickeln kann, weil ihn die Armut dazu drängt und dass ein Wohlhabender sich den Steuern hinterziehen und dann als Krimineller abgestempelt werden kann, weil das Geld ihn dazu drängt.
Schüler: Ja so ungefähr.
Schüler(A): Ich weiss nicht, Spass macht es schon mit dir zu diskutieren. Also gut, was denkst du über Liebe und Glück?
Schüler: Was denkst du soll ich darüber denken?
Schüler(A): Nein warte, ich habe eine bessere Idee. Erkläre mir, was du in Verbindung setzt mit Liebe.
Schüler: Das ist einfacher. Eine schöne Blume, die nie verwelkt, die ewig gedeiht und ab und an mal begossen werden muss.
Schüler(A): Und Glück?
Schüler: Ein seltenes Tier, das man nie sieht aber, wenn es sich präsentiert ist es das schönste, prächtigste und das Beste, was man zu sehen bekommt.
Schüler(A): Das hast du sehr schön gesagt.
Schüler: Nun bist du mir Erklärungen schuldig.
Schüler(A): Liebe und Glück sind in meinen Augen ein glückliches Ehepaar, das auch die grössten Herausforderungen des Lebens gemeinsam meistern kann.
Schüler: So habe ich das nie betrachtet, interessant. Jetzt hätte ich eine Frage für dich, was haltest du von Drogen.
Schüler(A): Drogen können helfen. Alkohol zum Beispiel. Traurige Männer, mit vielen Sorgen, sind nach drei Becher Whisky die glücklichsten Männer, mit den besten Witzen der Gegend. Das auch nur, wenn die bei den drei Bechern bleiben würden, wenn nicht, werden es noch traurigere Männer mit noch gravierenderen Sorgen sein.
Schüler: Also können Drogen auch zerstören und nach noch mehr Hilfe verlangen.
Schüler(A): So ist es.
Schüler: Und demnach würdest du persönlich nie zu Cannabis greifen?
Schüler(A): Das würde ich nicht sagen, denn was weiss ich schon, was in Zukunft auf mich zu kommt, aber meine persönliche Ansicht zum Kiffen ist einfach nur diese: Es ist sittenwidrig und dann noch illegal.
Schüler: Den Punkt mit illegal kann ich hinnehmen aber sittenwidrig ist falsch. Du weisst schon, dass in manchen Hochkulturen Afrikas, Kiffen fester Bestandteil der Sitte ist? In Indien sollen sogar die Mönche Cannabis konsumieren!
Schüler(A): Und diese Information hast du von wo entnommen?
Schüler: Internet.
Schüler(A): Sachtexte?
Schüler: Nein, ein Typ Namens «Iknowitall».
Schüler(A): Das erklärt so einiges.
Schüler: Aber es hat was Wahres, das glaube ich.
Schüler(A): Wie du meinst.
Schüler: Schau ich würde hier mal gerne weitermachen.
Schüler(A): Hab’s verstanden, wer weiss bei unserem nächsten Zusammentreffen könnten wir das „nie“ ändern und auf „einmal ausprobieren“ wechseln.
Schüler: Ja das wäre wirklich keine schlechte Idee.
Ajeepan Thayalakuru